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Tschernobyl
Einleitung:
Tschernobyl (eig. Tschornobyl) ist eine Stadt im Norden der Ukraine in der sich am 26. April 1986
im Kernkraftwerk nahe der Stadt die bis dato größte Kernkraftkatastrophe ereignete. Sie ist heute
unter dem Namen „Katastrophe von Tschernobyl“ bekannt.
Ursachen der Katastrophe:
Die Katastrophe ereignete sich bei einem Versuch, der einen kompletten Stromausfall simulieren
sollte. Als Hauptursache wird der Verstoß gegen Sicherheitsmaßnahmen während des Versuches
genannt. Die Explosion ereignete sich aufgrund einer erhöhten Zufuhr von Energie durch die
Reaktion mehrerer Brennstäbe zugleich. Die Nennleistung des Reaktors wurde innerhalb von
Sekunden auf ein Hundertfaches angehoben. Angeblich fehlte auch ein Sicherheitsbehälter in dem
Reaktor, es ist aber unklar ob dieser die Explosion verhindert hätte.
Chronologie:
26.April 1986 1.23.44 Uhr:
Durch das gleichzeitige Einfahren aller Brennstäbe wird die Neutronenausbeute gesteigert und die
Nennleistung verhundertfacht. Es kommt zur Explosion.
26.April 1986 4.30 Uhr:
Versuchsleiter Akimow meldet der Kraftwerksleitung das der Reaktor intakt geblieben ist und nur
gekühlt werden müsse, obwohl überall kontaminierte Bruchstücke des Brennstoffs verteilt liegen.
Diese Nachricht wird nach Moskau weitergegeben, was zu einer verspäteten Evakuierung führt.
26.April 1986 5.00 Uhr:
Brände außerhalb des Reaktors werden gelöscht, Block 3 wird abgeschaltet
27.April 1986:
Block 1 und Block 2 werden abgeschaltet. Man beginnt den Reaktor in Block 4 mit Blei, Bor,
Dolomit, Sand und Lehm zuzuschütten um die Freisetzung von Spaltmaterial zu verhindern. Der
sogenannte „Sarkopharg“.
Folgen:
Es starben knapp 50 Menschen an den Strahlenkrankheiten. Es ist in mit knapp 9000
Krebserkrankungen zu rechnen. Die Langzeitfolgen der Katastrophe sind schwer abzuschätzen. Das
Gebiet um den Katastrophenreaktor wurde verwüstet und ist stark verstrahlt. Bis heute ist es ein
Sperrgebiet. In der damaligen Bundesrepublik Deutschland herrschten Diskussionen um Radioaktiv
verseuchte Lebensmittel und über die allgemeine Einstellung zur Atomkraft. In der DDR wurde die
Meldung über das Unglück nur zögerlich, gemessene, gefährliche Strahlenbelastung im Kreis
Magdeburg garnicht verbreitet. Allerdings begann erstmals eine Debatte über die Nutzung der
Kernenergie in der DDR geführt.
Von Fabian Kneissl, Jann Balz, Steffen Meyer
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